Seit dem Staatsstreich in Honduras 2009 sind mindestens 186 Angehörige der LGBTI*-Community in Honduras Opfer tödlicher hate crimes geworden, so die Statistik der honduranischen Staatsanwaltschaft. Strafrechtlich verfolgt werden Verbrechen an lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, transsexuellen und intersexuellen (LGBTI*) Menschen nur sehr selten. Verurteilt wurde bisher kein einziger Täter. Stattdessen sind LGBTI* in Honduras mit immer mehr willkürlichen Verhaftungen, Polizeigewalt, Mordanschlägen, Überfällen aller Art konfrontiert. Von alltäglicher Diskriminierung und Misshandlung, zum Beispiel im staatlichen Gesundheitswesen, ganz zu schweigen. Die Community versucht dennoch, sich nicht einschüchtern zu lassen. Schließlich hat sie sich nach dem Putsch erstmals als politisches Subjekt konstituiert und ist auf die Straße gegangen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Donny Reyes, LGBTI-Menschenrechtsverteidiger und Aktivist bei der Organisation Arcoiris (Regenbogen) in der Hauptstadt Tegucigalpa wird seit Jahren wegen seines Einsatzes für die Rechte der LGBTI* massiv bedroht und verbrachte deshalb 2014 einige Monate im Exil in Deutschland. Inzwischen ist er zurück in Honduras und riskiert dort weiter sein Leben für die Community.
„Die Homophobie in Honduras wird von
der Gesellschaft, der Kirche und dem großen Einfluss der Medien
gefördert, die die honduranische Gesellschaft desinformieren. Es ist für
ein Kind hart, Aussagen zu hören wie: 'Ich ziehe es vor, dass
mein Kind stirbt, als dass es homosexuell ist' oder 'Es hat nie einen
Schwulen in meiner Familie gegeben, und falls es passiert, bringe ich
ihn um'. Es gibt LGBTI, die denken, dass ihre einzige Option der
Selbstmord sei, und die Selbstmordrate ist tatsächlich sehr hoch.“ Donny Reyes
Am 17. Mai 2015 soll nun zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie (dem IDAHOT-Day) ein weiteres sichtbares Zeichen gesetzt werden: Eine Serie von Veranstaltungen, die in einer Demonstration in Tegucigalpa am 17. Mai 2015 gipfelt, soll der oftmals tödlichen Stigmatisierung und Diskriminierung von LGBTI entgegenwirken und das Selbstbewusstsein der Community stärken.
Dafür bittet Arcoíris dringend um internationale Solidarität und um Spenden.*
Trans*-Tagung München Honduras Delegation Ökumenisches Büro München
Spendenkonto:
Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.Stadtsparkasse München
IBAN: DE65 7015 0000 0056 1762 58
SWIFT-BIC: SSKMDEMM
Stichwort: Arcoiris Honduras IDAHOT
* Für Spenden über 50 Euro stellt das Ökumenische Büro eine Spendenquittung aus. Für kleinere Beträge genügt dem Finanzamt auch der Kontoauszug.. Wer eine Spendenquittung braucht: Bitte Adresse auf der Überweisung mitteilen!
Beträge, die über die für die IDAHOT-Veranstaltungen dringend benötigten ca. 3.000 Euro hinaus gespendet werden, fließen in die längerfristige Unterstützung der Arbeit von Arcoíris, insbesondere in das Projekt „Haus der Hoffnung“, einen Treffpunkt der LGBTI-Community mit verschiedenen Beratungsangeboten und Platz für Selbstorganisation, Spaß, Kultur und Entspannung, die anderswo nicht möglich sind.
Mehr Info:http://www.oeku-buero.de/spendenaufruf-arcoiris-honduras.html