27.4.15

Solidarität mit der LGBTI*-Bewegung in Honduras – unterstützt den IDAHOT-Day in Tegucigalpa!



Seit dem Staatsstreich in Honduras 2009 sind mindestens 186 Angehörige der LGBTI*-Community in Honduras Opfer tödlicher hate crimes geworden, so die Statistik der honduranischen Staatsanwaltschaft. Strafrechtlich verfolgt werden Verbrechen an lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, transsexuellen und intersexuellen (LGBTI*) Menschen nur sehr selten. Verurteilt wurde bisher kein einziger Täter. Stattdessen sind LGBTI* in Honduras mit immer mehr willkürlichen Verhaftungen, Polizeigewalt, Mordanschlägen, Überfällen aller Art konfrontiert. Von alltäglicher Diskriminierung und Misshandlung, zum Beispiel im staatlichen Gesundheitswesen, ganz zu schweigen. Die Community versucht dennoch, sich nicht einschüchtern zu lassen. Schließlich hat sie sich nach dem Putsch erstmals als politisches Subjekt konstituiert und ist auf die Straße gegangen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Donny Reyes, LGBTI-Menschenrechtsverteidiger und Aktivist bei der Organisation Arcoiris (Regenbogen) in der Hauptstadt Tegucigalpa wird seit Jahren wegen seines Einsatzes für die Rechte der LGBTI* massiv bedroht und verbrachte deshalb 2014 einige Monate im Exil in Deutschland. Inzwischen ist er zurück in Honduras und riskiert dort weiter sein Leben für die Community.

„Die Homophobie in Honduras wird von der Gesellschaft, der Kirche und dem großen Einfluss der Medien gefördert, die die honduranische Gesellschaft desinformieren. Es ist für ein Kind hart, Aussagen zu hören wie: 'Ich ziehe es vor, dass mein Kind stirbt, als dass es homosexuell ist' oder 'Es hat nie einen Schwulen in meiner Familie gegeben, und falls es passiert, bringe ich ihn um'. Es gibt LGBTI, die denken, dass ihre einzige Option der Selbstmord sei, und die Selbstmordrate ist tatsächlich sehr hoch.“ Donny Reyes

Arcoíris und andere LGBTI*-Organisationen arbeiten allen Widrigkeiten und Risiken zum Trotz weiter an der Sichtbarkeit und dem Empowerment der Community. 2014 organisierten sie erstmals einen öffentlichen „Marsch des Stolzes und der Identität der honduranischen LGBTI“.

Am 17. Mai 2015 soll nun zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie (dem IDAHOT-Day) ein weiteres sichtbares Zeichen gesetzt werden: Eine Serie von Veranstaltungen, die in einer Demonstration in Tegucigalpa am 17. Mai 2015 gipfelt, soll der oftmals tödlichen Stigmatisierung und Diskriminierung von LGBTI entgegenwirken und das Selbstbewusstsein der Community stärken.

Dafür bittet Arcoíris dringend um internationale Solidarität und um Spenden.*