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Schrei nach Land
Ölpalmen, Landgrabbing und Repression in
Honduras
Film und Vortrag mit Giorgio
Trucchi
Rund um den Globus nimmt die
agroindustrielle Massenproduktion immer weiter zu. Von großen Agrarunternehmen
werden auf dem Weltmarkt gefragte Produkte auf riesigen Flächen in Monokulturen
produziert.
Ein Beispiel für die globalisierte
Produktion von Agrarischen Rohstoffen ist Palmöl. Palmöl ist als „Allroundmaterial“ in jedem
zweiten Supermarktprodukt enthalten, vor allem in Lebensmitteln, Kosmetika und
Reinigungsmitteln. Der Boom der Agrotreibstoffe führte in den letzten Jahren
zur starken Ausdehnung der Produktion für Biodiesel.
In Honduras will sich der Palmölkonzern
Dinant des Agroindustriellen Miguel Facusse mit allen Mitteln neue Flächen
aneignen. In den letzten Jahren wurden 88 Kleinbauern, Gewerkschafts-vertreter
und Rechtsanwälte ermordet, die sich für den Landbesitz der Kleinbauern am
Unterlauf des Rio Aguan einsetzten. Bewaffnete Sicherheitskräfte des Konzerns
Dinant waren direkt in die Gewalttaten gegen die Bauernorganisationen
verwickelt. Zuletzt wurden im Februar 2013 zwei Bauernaktivisten gefoltert und
ermordet. Diese Missachtung von Menschenrechten in Honduras ist eine Folge des
Militärputsches von 2009, mit dem sich Großgrundbesitzer und Konzerne zu den
unbeschränkten Herrschern über das Lands machen wollten.
Extreme Menschenrechtsverletzungen und die
Verbreitung von Monokulturen geschehen nicht einfach so ohne Einfluss von
außen. Über Kreditanträge von Agro-Konzernen wie Dinant entscheiden die
Vertreter der Bundesregierung als wichtige Anteilseigner der Weltbank mit.
Genauso wichtig wie die Einmischung in finanzpolitische Entscheidungsstrukturen
ist die öffentliche Thematisierung solcher Menschenrechtsverletzungen.
Giorgio Trucchi lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Zentralamerika. Er ist Journalist/Korrespondent für die
Nahrungsmittel-Gewerkschaft REL-UITA. In seinem Dokumentarfilm „Schrei nach
Land“ zeigt er die Bedrohung,
Unterdrückung und Kämpfe der Kleinbauern in der Region Bajo Aguan / Honduras
und berichtet in seinem Vortrag über die Auswirkungen von Monokulturen,
agroindustrieller Massenproduktion, das Engagement der Bauernorganisationen für
den Erhalt ihres Landes, für Nahrungsmittelsicherheit und gegen die Vergiftung
der Anbauflächen und die Kriminalisierung des Widerstandes.
Wann und wo:
14.05.2013 um 19:30 Uhr
Veranstaltungsraum im FDCL, Aufgang 3, 5.OG
Gneisenaustr. 2a
10961 Berlin