11.6.12

Wer ist Berta Cáceres ?

Die indigene Aktivistin Berta Cáceres ist Mitbegründerin und Koordinatorin des Zivilen Rates der indigenen und Volksorganisationen von Honduras (COPINH). In Honduras ist sie als die „Stimme der Lenca“, für ihren Einsatz für indigene Rechte und die Stärkung der Frauen in den Gemeinden bekannt. Der diesjährige Shalompreis des Arbeitskreises für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wird an Berta Cáceres und stellvertretend an COPINH verliehen. Der Preis gehört zu den höchstdotierten Friedens- und Menschenrechtspreisen in Deutschland.
COPINH ist ein Zusammenschluss der indigenen Gemeinden im Südwesten Honduras und koordiniert in Absprache mit den indigenen Gemeinderäten gemeinsame Aktivitäten. COPINH verteidigt die Rechte der indigenen Bevölkerung und kämpft für den Erhalt der natürlichen Ressourcen. Workshops zu Menschenrechten und Rechten indigener Völker gehören ebenso wie der Aufbau indigener Räte und Protestaktionen zu den Aktivitäten.
Das kommunale Radio La Voz Lenca ist eine wichtige unabhängige und kritische Informationsquelle im ganzen Land. Auf Landesebene ist COPINH seit dem zivil-militärischen Putsch im Jahre 2009 ein wichtiger Teil des basisdemokratischen Flügels der Widerstandsbewegung. COPINH solidarisiert sich mit anderen sozialen Organisationen, die Opfer von Repression und Menschenrechtsverletzungen sind, u.a. mit den Bauern und Bäuerinnen im Bajo Aguán. Seit dem Putsch ist COPINH aufgrund seiner Aktivitäten wieder verstärkt von Repression betroffen. Immer wieder kommt es zu Verhaftungen, Drohungen, körperlichen Übergriffen und Morden an Aktivisten und Aktivistinnen in den indigenen Gemeinden. Hinter den Angriffen stehen meist honduranische Energiekonzerne und ihre internationalen Verbündeten. Erfolgreich waren die Aktionen COPINH´s gegen den Holzeinschlag in ihren Gemeinden, ca. 30 Projekte der Holzindustrie mussten eingestellt werden. Zu den aktuellen Aktivitäten gehört der Kampf gegen den Bau von Staudämmen und Bergbauprojekten, wie Tagebaue, durch die viele Gemeinden vertrieben werden.
Anlässlich der Verleihung des Shalompreises wird Berta Cáceres in verschiedenen Städten Deutschlands sprechen, um über die Menschenrechtssituation in Honduras Öffentlichkeit zu schaffen. Vom 25. - 27. Juni 2012 ist sie in Berlin.